Die Geschichte der Grafen von Everstein, Spilker, 1833 (11)

CCCCXXXVIII.

 

Hermann Graf zu Everstein und Simon u. Berd  Herren zu Lippe fertigen noch eine besondere Urkunde aus, daß sie die vorhin genannten Schiedsrichter erwählt haben und verpflichten sich eidlich deren Aussprüchen Folgezu leisten, sezen auch fest, daß derjenige, gegen welchen gesprochen werde, die Schiedsleute aus der Herberge lösen solle.  1403. Juni 6.

A. e. Abschrift v. Originale im Detmolder Archive.

 

CCCCXLII.

 

Symon Junker z. Lippe u. zu Everstein erläßt eineAufforderung an vorgedachte Schiedsrichter, in Lemgo einzureiten vm Breck Osen vndt dat vnse Bole van Eversteyn heft vnsene vangene quit ghegeven sunder vnse Vulbort. 1404. März 24.

A. e. Abschr. n. d. Original ebendaher. 

 

CCCCXLIII.

 

Die nach Lemgo beschiedenen Schiedsrichter (s. Urk. v. 1404 nr. CCCCXL.) bestimmen, daß Graf Hermann v. Everstein von den 4000 Fl. welche Simon und Bernd Herren zu Lippe ihm schuldig sind, 2000 Fl. unverzinset stegen laßen solle, bis der vierte Theil von Holzminden von ihm eingeräumt sei und daß vorgedachte Simon und Bernd, wenn dieses geschehen, gedachte 2000 Fl. geben. oder noch ein Jahr mit 100 Fl. verzinsen, und dann entrichten müßten. 1404. Apr. 20.

a. e. nach dem Original im Detmolder Archive gemachten Abschrift.

An den Seitenanfang

CCCCXLIV.

 

Dieselben entscheiden 1) daß der, der Frau Ermgard Gräfin v. Spegelberghe zukommende Brautschaz von sämtlichen Herren, Simon und Bernd z. Lippe und Herm. Gr. v. Everstein entrichtet werden solle: 2) daß, da Simon vorged. die Huldigung wegen Osen empfangen, Graf Hermann v. E. nicht weiter pflichtig sei. Ohne Jahr und Tag.

A. e. gleichen Abschrift.

 

CCCCXLV.

 

Bernd Herzog zu Braunschweig und Lüneburg stellt eine eidliche Versicherung aus, daß er gegen Hermann Graf v. Everstein und Lippe, Simon und Bernd edle Herren zu Lippe und everstein, deren Land und Leute, das Stift Cöln, ferner Dieterich Kettler, Johann Droste, Gerd v. Ense und Friedrich v. Brenken und ihre Erben, Feind nicht werden, auch sich wegen der Gefangenschaft seines Bruders, des Herzogs Heinrich nicht rächen und sie nicht beschädigen wolle. 1405. Febr. 2.

Aus e. Urkunde des Bischofs Friedrich v. Cöln von 1408, nach dem, im Detmolder Archive vorhandenen Oroginal, abgeschrieben.

 

CCCCXLVI.

 

Das Hofgericht in Heidelberg erläßt auf Klage des Herzgs Bernd v. Braunschweig und Lüneburg unter Ruprechts des Römischen Königs und Siegel einen offenen Brief an Simon v. d. Lippe des Inhalts: er habe die wegen gebrochenen Landfriedens, kundbar an Acht gelegten von reden und ihre Helfer in seine Schlößer genommen und sie zum merklichen Schaden des Herogs bernd v. Braunschw. und seines Bruders Heinrich, und ihrer Lande und Leute geheget und gehauset; er sei ihnen zu ihren Zügen gegen die Herzöge und die ihrigen behülflich gewesen, und habe es gut geheißen, wie sein Sohn Bernd, den Herzog Heinrich, welcher seiner Pflicht gemäß die Friedesstörer, nach vorgängiger Verwahrung gegen Simon’s Sohn Bernd, in deßen Schlößern und namentlich in Osen aufgesucht, und ihnen, da sie aus diesen aufgebrochen, nebst den seinen mit dem Gerücht und in handhafter That gefolgt, gefangen in seine Schlößer geführt. Das Hofgericht befiehlt demselben, den Herzog und die Seinigen frei zu laßen, ihnen ihre Habe wieder zu geben, und sezt zum rechtlichen Verfahren Termin an. 1405. Febr. 26.

A. e. nach dem Original in Detmold gemachten Abschrift.

An den Seitenanfang

CCCCXLVII.

 

Das Hofgericht in Heidelberg erläßt einen im Wesentlichengleichlautenden Befehl an Bernd zu Lippe, Simon’s Sohn. 1405 Gfebr. 26.

A. e. Abschrift wie vorhin bemerkt ist.

 

CCCCXLVIII.

 

Das Hofgericht in Heidelberg schreibt an die Herzöge v. Braunschweig, daß dem Bernhard v. d. Lippe und Andern seiner Parthie ein sicheres Geleit gegeben, er auch in Beistand einer Bothschaft Friedrich’s, des Erbischofs v. Cöln erschienen sei und sich vernehmen laßen, auch etwas vaste vnd vele rede gehabt von dem Kriege, der mit ihm gewesen. das Hofgericht sezt auf Sontag nach Pfingsten einen Tag in Frankfurth am Main an und ermahnet die Herzöge diesen zu beschicken, auch bis dahin mit Bernd v. d. Lippe Frieden zu halten. 1405. März 5.

Ausz. e. in Abschrift vorliegenden Urk. a. d. Detmolder Archive.

 

CCCCXLIX.

 

Otto Herzog v. Braunschweig schließt mit Wulbrand Abt zu Corvey Burgfrieden wegen Holzminden.  1405. April 14.

 

Wy Otto van Godes Gnaden Hertoge to Brunswick Hertogen Otten Sohn seel. bekennen in düssen opin Breve van vnsir und vnsir rechten Erven wegin vndt doen kundt allen Lüden de on sehin eder horen lesin, dat wy vns voreynet vndt vorstrigket hebbet vor einen vnst vorstrigken in macht düsses Breves gegenwordigen mit dem Ehrwerdigen in Gode, Heren Wulbrande Abbede to Corveye vndt sine Nakomen,alß vmme eine rechte ewige  Borghude vndt Borgfrede mit en to holdende to Holtzminne mit worden vndt mit werke, vndtde Borghude vndt Borgfrede schall staen vndt wenden alß die overste Borg vndt Vorborg darsülveß to Holtzminne begrepen iß, vndt fortan, alse ferne, als dat Wighelde vor dem Schote gelegen, geheiten de Grave dar dat wendet vndt fortan alse ferne, als datselve Wighelde vnse des obgen. heren Wulbrandes, der Edelen vndt eren Ambtlüden in truwen gelovet vndt geredet gloven vndt reden en truwen in krafft düsses geinwordigen Breveß stede ganz vndt vnverbroken to holdende sunder Argelist vndt ane alle Gefehrde, deß to ohrkunde hebben wy vnser Stadt Ingesegel festlicken an düssen Breff gehangen by deß obgen. vnseß ggen. Junckern van Brunßwig Ingesegel de gegeven iß des dienstageß neyst na Palmen sub Anno M° Quadringentefirmo quinto.

A. e. Urk. Buche. An dem Originale sind die beiden Siegel des Herzogs und der Stadt Nordheim, jenes in rothes, dieses in weißes Wachs abgedrückt, gesehen.

An den Seitenanfang

CCCCL.

 

Hermann Graf v. Everstein und Herr zu Lippe nebst Symon und Bernd Junker der Herrschaft zu Everstein stellen dem Abte Wylbrand v. Corvey eine beinahe gleichlautende Urkunde aus. Sie sezten zu Bürgen die Ratmeister und Räthe, ihrer Städte Lemgp o, Horn und Blomberg.  1405. Apr. 14.

A. e. nach dem im Detmolder Archive befindlichen original gemachten Abschrift.

 

CCCCLI.

 

Dieselben stellen dem Herzoge Otto, des Herzogs Otto Sohne, eine beinahe gleichlautennde Urkunde aus. Sie bemerken, wie von dem, dem Herzoge zustehenden Theile an Holzminden die rede ist alse synen Vader seligh vnd eme de in der Delunge togevallen synt. 1405. Apr. 14.

A. e. Abschrift nach dem Orig.

An den Seitenanfang

CCCCLIII.

 

Heinrich Herzog v. Braunschweig vergleicht sich mit Herman Grafen v. Everstein, dem Junker Simon und dem Junker bernd z. Lippe, vor erwählten Unterhändlern, nämlich von einer Seite: Ludolph v. Werberghe, Ludolph v. Honloghe Ritter und Roleff v. Garßenbüttel Ritter, und von der andern Seite: Conrad Graf zu Retberg, Hartwig v. Frenke Ritter und Friedr. DumeRitter. Er versprach ihnen wegen seiner und der Seinigen Gefangenschaft 100 000 gute rheinische Gulden zu zahlen, ihnen darüber fünf Verschreibungen, welche zum Theil sein Bruder Bend nebst 26 guten Mannen unterschreiben sollten, auszuhändigen, und in terminen zu zahlen, daß Pfingsten über 4 Jahre die ganze Summe abgetragen sein wüIhm wurde die Rückgabe einer vom Bischofe von Hildesheim und deßen Mannen ausgestellten Bürgschaft zu gesagt. Wegen der Gefangenen und wegen Entlaßung der geleisteten Urpheden waren Verabredungen getroffen, übrigens aber ausbedungen, daß HERZOG Heinrich Urphede leisten solle. Er muß zusagen dem Hilmar v. Steinberg und Temeke Bock in Freunschaft oder in Recht zu stehen, wie auch für die von Reden wegen ruhigen Besizes ihrer Güter gesorgt war. Wegen Osen heißt es:

 

Vortmer is ghedegedinget vmme dat deil an Osen, dat den vorgescr. fforsten hord also dat Greuen Hermann vnde de edelenSymon vnn Bernd vorgescr. dat moghen losen van den edelen heren Hinr. Heren to Homborch offt he ed dat to lose gheuen will by ziner iyue un will he nicht so mogen se dat na dode des suluen heren Hinr. to Homborch losen vnn hebben to eren liuen vnn na eren dode mogen dat suluen don to ere tyue eren man eruen. Wer auer dat de zulue Hermann Greue vnn de edelen Symon vnn Bernd vorgescr. neynen man eruen en kregen wen den de manschop de stede vnn slote der grauschop to Euersteyn vnn herschop tor Lyppe ghehuldiget hedden, de scholde Osen losen vnn hebben to zinentyue als vorgescr.  is. Wer auer dat de vorghenompten Hartoghe Hinr. dat mit den hochgeborne Hartoghen Bernde zynen Broder nicht vormegen en konde so scholden desuluen fforsten Greuen Hermann vnn de edelen Symone vnn Bernde vnn ere eruen als vorgeschr. is an den vorgenompten eres Deiles Osen sestig iar besitten laten wen auer doit weren de vorgescr. man eruen eder de der ergenompte man stede vnde slote der  Grauscop vnn Herschop to Euersteyn vnn tor Lippe ghehuldiget hedden na dode Greuen Hermans vnde der edelen Symons vnde Bernds vorgescr. eder wen de ergenampten sestig iar vorlopen weren so mogten de vor ghenompten fforsten er deit an Osen weder losen dar dat de vorgenompten Greue Herman vnde de edelen Symon vnn Bernde er man eruen eder er eruen vor ghelost hedden.“  

 

Graf Hermann und die Herren zu Lippe sollten, wie ferner ausgemacht war, 400 löthige Mark in Osen verbauen können und dieses Geld auf Abschäzung von 4, zur Hälfte von jeder Seite zu erwählenden Freunden mit der Hauptsumme zurückgegeben werden. Beide Theile sagten sich für den Fall, daß der graf Hermann und die Herren zu Lippe den bemerkten Antheil an Osen einlödeten, schriftliche Versicherung zu

 

  „also dat de vorgescr. ffursten
 „vnn ere eruen vorwart weren erer eruetal an den
 „suluen slote vnde G. Hermann vnn de edele Symon vnn
 „Berend vnn ere eruen alse vorgescr. is vorwart weren
 „der tyd de se an dem deile der vorscr. ffosten dat se an
 „Osen hebbet vnn ok erer eruetal an densuluen slote.“

  

Die Urkunde untersiegelten Ludolf v. Werberg für sich und seine Mit-Unterhändler, Conrad Graf v. Ritberg Hartwig v. Frencke und friedrich Dume.  Datum Anno Dom. M° CCCCmo quinto ipfo die decem milia martyrum. 1405. Juni 22.

Nach einer vom Detmolder Original gemachten Abschrift.

An den Seitenanfang

CCCCLIV.

 

Bernd und Heinrich Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg entlaßen Friedrich Dumen, Hartung v. Frenken Ritter, Friedrich den Went Hermann’s Sohn, Bruno v. Haversforde, Johann v. d. Werdere, Bernd v. Holthusen, Hermann v. Apen, Dieterich v. Halle, Heinrich v. Halle, Johann v. Hastenbeke, Arend v. Hundorppe, Hermann v. d. Borch, Johann Asholte, Lüdeken und Florencken Brüder v. Tzerssen, Arnd v. Wettberghe, Otto Vynken, Heinrich Vinken v. Ravensberghe, Hermann Westfelinghe, Hermann Kroggenberghe, Otto v. Senden, Eckbrecht Slingworm, Heinrich Brobek, Heinr. Vinken v. Ostenvelde, Woltere Capellen und Jordan v. Hensentorppe, der ihren Bruder, dem Herzoge Friedrich geleisteten Urphede. 1405. Sept. 8.

Ausz. e. nach dem Detmoöder Originale abgeschriebenen Urk.

 

CCCCLIV a.

 

Heinrich Herz. zu Braunschweig verspricht dem Grafen Hermann v. Everstein und Herrn zu Lippe, und Simon und Bernhard Herrn zu Lippe und zu Everstein einen Gnadenbrief von K. Ruprecht zu verschaffen.  1405. Sept. 8.

 

CCCCLV.

 

Dieterich Keteler, Johann Droste, Gerdt v. Ensse und friedrich v. Brenken Knapen bekennen, von Hermann Grafen v. Everstein und Herrn zur Lippe, Simon und Bernd Herren zur Lippe und zu Everstein das jenige empfangen zu haben, was ihnen wegen der Gefangenschaft des Herzogs Heinrich v. Braunschweig und seiner Schatzung gebühret. 1405. Sept. 9.

Aus e. dem Original gemachten Abschrift.

An den Seitenanfang

CCCCLVI.

 

Hermann Graf v. Everstein und Herr zu Lippe und zu Everstein vereinigt sich mit Simon und Bernd edlem Junker zur Lippe und zu Everstein über die Benuzung verschiedener Schlößer.  1405. Sept. 29.

 

Wy herman Greue to Euersteyn vn here to der Lippe Symon vn bernd edele Juchere tor Lippe vn to Eursteyn bekennen opendar in dussem Breue dat wy frentlicken vnder eyns vordreghen synd also dat wy Herman Greue vorgeschr. scholen truweliken vorwaren vn bruken to vnser behof Osen mit eyner tobehoringe Blomberge mit syner tobehorige vtgeseght den Rortdik vn de Schulde vn ghulde de de Edele Ermghart vrowe tor Lippe vnse vaddere heuet to dem Dolingesdike Ebbestorpe vn to Belde in aller wise so se de vorghehad heuet so scholen de by ore bliuen vnde wy Symon Edel vorgescr. scholen vorwaren vn bruken in der vorgescr. wyse to vmser behof aller molenghulde de ghelegen sint in der Landwehr to Lemgo vnaller ghulde vn vnghulde gherichtes Tols Broke schulde Tinse vn aller koren ghulde vn Houe to Lemgo utgheseght den Hof in den rampendale ghehetehn de Lippehof des schal Her Herman greue vorgscr. vnse leue Broder bruken to syner behof vn des Hoves dar Herman Botel inne is des schal de edele Bernd vorgescr. bruken to siner behof. vort schole wy bruken Brak mit syner Tobehoringe mit dem Ampte to Barkhusen vn wat darin horet vnd mit der nederen Borde. Detmolde mit all siner tobehorigen utgeseght dr schonemarke de schal to Horne horen mit dem Dyke up der Jerkserheyde. Valkenberge mit al syner tobehorige sunderlix mit dem dele des Osnibges vp de südweges vam Ratensande to Valkenberghe wird dat schal to Valkenberghe horen mit dem Haghen to Costede vnd siner tobehorige sunder dat Kerspel tom Meygenberghe also dat vor to Valkenberge horde dat schal to Horne horen Vortmer schole wy Symon genant sametliken truweliken vorbidden vnd vordegedingen Vflen vnd wat dar velt van renten ghulden vnd vnghulden dat schole wy likdelen ane de soldgulde de erfliken to swolenberge vnd to Horne horet de schol also dy den vorgenompten sloten bliuen. Vortmer syn wy vorgenante heren vordregen dat wy Bernd edele ergnant  scholn vaRARN VND BRUKEN TO VNSER Behof den pol mit syner tobehoringe Horne mit siner tobehoringe mit dem dele des Osninges vp de südweges vam Ratensande tor Dryborg wird mit Ostlangen vnd Osterholte mit den vrigen to sanhusen und to Vinsbek wor de darup de südlandes tom Stighte van Paderborne wird wonet mit den Gherichten darsülues vnd eren tobehorigen mit dem Kerspele tom Meygenberge vnd mit dem Dike to Billerbeke Ok scholn wy Bernd edele vorgenompt hebben Vornholte mit den Ampten Engere. Querhem. heze. Reme und Runbeke vnd mit al den Gherichte Luden und Huden dar to hebt gehord Barntorpe mit siner tobehoringe mit dem  Kerspele to Beghe alse dat vor tom Blomberge yorde. Vortmer scholn wy HermanGreue vnd Bernd edel vorgenompt sitten semetliken in der sate de wy beide sunderlix hebt in der Herschap vam Sternberge alse wy vnder enander darvan gescheden syn. Vortmer al dat lüt up de süd der Berghe to Vornholte wird dat schal to Vornholte horen ane de tegende to lun de schal to Brak horen. Werock dat unser vorgenompte Heren welk der Herschop Slote eder Gode inlosede de ute stunden mit sime eghenem Ghelde wor de ghelegen weren, de Slote vnd Gude scholde de Here alleine bruken so lange dat de anderen eme malk eren antal der Slote vnd Gude weder aflosenden to solken tüden alse seck dsat gheborde na vtwisinge der Breve de vor up de Slote vnd Gude gegheuen weren Ock al de Broke de vallen wor se vallen in vnsen Landen de scal malk in synem to gescrevenen delen invorderen vnd de allene beholden vnd dar scal unser eyn dem anderen truweliken to helpen vnd vnser neyn den anderen daran hinderen.Vortmer aller Vorwerke Hufgherede und anderer gherede des schal malk in sinen togescreuenen sloten bruken beteren vnd seck dat nutte maken alse seck dat ghevoghet were ock dat vns jennich vede eder Krigh weder stunde, des scholn wy Heren io byeinander blieuen na vtwisinge vnser Breue dar wy vns inne verbrodert hebt. Dogh welk vnser vorwarde de Slot lande vnd Lüde up de süd dar uns de Krigh her stunde de scholde in dem Krighe vrede vnd söne maght hebben na des Landes nut vnd beste vnd wat men des deden dat scholde men vns andern hern van stunt witlick don Wert ok dat vnser hern eyn eder twe ret anlegeden wat men dan wunne eder vorloren dat scholden de stan de des redes anleger weren. Queme ok eyn meine iacht wat men dan wunne eder vorloren eft men mit den vinden to mangelingen queme et were in dem Lande eder dar enbuten so scholde wy Wyn vnd Vorlys sametliken stan. Queme auer eyn renninge inte dem Lande eder de Vynde vnser iemande van Wederpralle Wederreden we dan ouer wunne eder vorlore de scholde den Wyn vnd vorlys stan. Hedde auer vnser andern welk sine frend darmede de scholde wyn vnd vorlys mede stan na ghebore siner frend de he  darmede hedder. Wereok dat vnser heren welk iemande vorvnrechtede de wonende in dem Dele des Lande dat emme bevolen were vnd de eine de so vorvnrechtet worde dat broghte an vns andern Hern den moge my dan tegen den de ene vorvnrechtede vorbidden vnd vordegedingen na rechte alse seck dat ghebohrde. Ock scholn al vnse Breue de wy vorgenompte Heren ghegeuen hebt vnder yns by al erer macht bliuen vnd mit dusser sate nexnerlei wys ghekrenket wesen. Ok enscholn wy  vorgenompte heren mit dusser sate noch enwilt neynerleye wise vnser Slote Lande lude noch gudes virtight don noch ghedan hebben sunder malk siner togescreuenen guldebruken vnd darvor raden de tyd alse hirna ghescreuen steyd vnd wy io erflike Broder bliuen so vnse priuilegia vtwisen de wy darover vor ghegeuen hebt. Dusser vorgescreuen sate syn wy vorgenompte heren frentliken overkomen vnd de truweliken to holdene vnd dar by to bliuende dusse neysten ses iar volgende na giffte dusses Breues vnd vnser neyn den andern our to lastende in den luden Guldenvnd Goden de malk ein togescreuen sind. Wird dat des icht geschege witliken eder vnwitliken van vns eder vnsen. Weme dan de Schade schehen were de scholde dat deme witlik don de den Schaden gedahn hedden eder des Kneghte ene dan hedden so scholde den darna de eine de den Schaden dan hedde eder des Kneghte ene dan hedden den schaden richten bynnen achte dagen alse ehme dat witlik ghedan were in freuntscap eder in dem rechten ane vorthog. Alle dusse vorgescreuen Article vnd eyn itlik hysunderen loue wy vorgenompte heren vnser eyne dem anderen truweliken to holdenevnd ghelosliken tom kerede sunder argelist vnd hebt des to tuge vnse Ingesegel sametliken an dussen Bref witliken laten hangen. Ghegeven na Godes bort Vertein Hundert iare dar na in dem Visten jare in Sünte Michahelis Dage des erzte engels.

Nach einer vom Original gemachten Abschrift. Es sollen drei Siegel, das des Grafen Hermann und die von Simon und Bernd edlen herren zu Lippe  an der Urkunde hängen.

An den Seitenanfang

CCCCLVII.

 

Das Hofgericht Heidelberg erläßt eine Urkunde an die Stadt Lemgo des Inhaltes:

 

Es sei klagend vorgebracht, daß Bernhard v. d. Lippe, Gherd v. Ense, Dieterich de Keteler, Johann de Droste u. Frederick v. Brenken Hauptleute und ihre Helfer, den Herzog Heinrich zu Braunschweig wider alles recht und den Landfrieden in Sachsen, Hessen und Thürungen gemacht, gefangen und die Habe genommen, auch daß Graf Hermann v. Everstein und Simon v. d. Lippe durch wißentliche Aufnahme der Gefangenen und Habe in ihren Schlößern sich der That theilhaftig gemacht; es wären daher sämmtliche Thäter und Theilnehmer vorgeladen und ihnen befohlen, den Herzog und die Seinigen der Gefangenschaft zu entlaßen auch ihnen ihre Habe wieder zu geben, und wegen ihres Ungehorsams in die Reichsacht verurtheilt. Da sie nach erhaltener Ladung den Herzog noch härter gehalten und mit großer, schwerer und unmenschlicher Leibesnoth und Pein zu einer unziemlichen Schazung und Urphede gedrungen, auch zulezt zu einer eidlichen und bürgerlichen Verschreibung gezwungen, ihnen einen selbst entworfenen Gnadenbrief des Königs zu verschaffen, (Der Inhalt ist angegeben) so waren wegen aller dieser Thatsachen, Bernd v. d. Lippe, Graf Hermann v. Everstein, Simon v. d. Lippe und die übrigen oben genannten nebst ihren Helfern und Dienern in des Königs und des Reichs Acht gelegt, aus des Reiches Frieden genommen, in den Unfrieden gesezt; es war verboten Gemeinschaft mit ihnen zu haben, sie zu hausen, zu speisen, zu tränken; es war geboten sie überall anzuhalten, und mit ihnen als Reichs-Aechtern zu verfahren, so lange bis sie in des Königs Gnade und Gehorsam wieder gekehret sein würden u. s. w. Gegeben Heidelberg 1405 des nächsten Dienstags nach S. Lucien Tag.  Dec.  15.

Ausz. einer nach demm in Detmold befindlichen Originale gemachten Abschrift.

An den Seitenanfang

CCCCLVIII.

 

Simon Edeler zu Lippe und zu Everstein bekennt eine Urkunde über das, von dem Herzoge Heinrich v. Braunschweig zu entrichtende Lösegeld empfangen zu haben. Er verspricht, solche zum Behuf des Grafen Hermann v. Everstein und seines Sohnes Bernd zu Lippe treu zu bewahren auch am Zahlungstermine jene auf den Wechsel in Lemgo zu bringen, wo sie drei sich persönnlich oder durch Bevollmächtigte zur Uebergabe und zur Empfangnahme der Zahlung einfinden, und wenn sie nicht einig wären, bis zur Uebereinkunft Jeder einen bei dem Gelde an dem Wechsel laßen wollten. Simon zu Lippe sezt zu Bürgen )Sakenwolden) Volmar v. Goslar, Gherd v. Donepe, Cord Rebokke, Wedekind v. Vreismerßen, Henrich Quadicese, Bernd Kanne, Hermann v. Callendorpe einen Sohn Ernst’s und Jordan v. Ghumere. 1406. Jan. 29.

Ausz. e. Abschrift, welche nach einem in Detmold befindlichen Original gemacht ist.

 

CCCCLIX.

 

Herman Graf zu Eversteyn und Herr zu Lippe belehnet Raven von dem Kalenberge Ritter und seine Erben mit allen Gütern, welche ihm von denen von Medericke erledigt sind. 1406.

Ausz. aus dem Originale.

An den Seitenanfang

CCCCLX.

 

Wilhelm Bischof v. Paderborn, die Grafen v. Everstein, v. Lippe und v. Ravensberg schließen auf  1 Jahr Frieden. 1406.

Anz. e. Origin.Urk.

 

CCCCLXI.

 

W. Abt zu Corvey und Otto Herz. z. Braunschweig vereinigen sich wider den Grafen Hermann v. Everstein u. a. 1406.

Angezeigt. Diese Urkunde ist bei der nach des Herz. Friedrich Ulrich Tode vorgenommenen Theilung des Archivs, von Braunschweig nach Hannover gekommen.

 

CCCCLXII.

 

Das Hofgericht in Heidelberg spricht gegen Bernd v. d. Lippe, Graf hermann v. Everstein, Simon v. d. Lippe, Gherd v. Ense, Dieterich den Keteler, Johann Droste und friedrich v. Brenken, ihre Mannen, Helfer und Diener, welche an ihren Gewaltthätigkeiten gegen Heinrich Herzog von Braunschweig Theil genommen, da sie über Jahr und Tag muthwillig, ungehorsam und in einem verhärteten Gemüthe freventlich gelegen, des Königs und des Reichs Ober-Acht aus, nimmt ihnen alle Rechte und Freiheiten, ihre Lehne, welche ihren Lehnherren, und ihre eigenen Güter, welche der Reichs-Kammer zufallen sollen 1407. Febr. 21.

Ausz. einer vom Detmolder Original abgeschriebenen Urkunde.

An den Seitenanfang

CCCCLXIII.

 

Bernhard und Heinrich Herzöge v. Braunschweig bestätigen der Stadt Hameln alle Rechte, welche sie bisher undter den Grafen v. Everstein und auch den Herzögen v. Braunschweig gehabt haben.  1407. Sept. 27.

Abgedruckt bei Ludewig in reliq. MS. X. 71. s. Urk. v. 1277. nr. CLXXIII.

 

CCCCLXIV.

 

Bernh. u. Heinr. Herz. v. Braunschw. bestätigen der Stadt Hameln diejenigen Rechte, welche sie unter sich bisher gehabt haben. 1407. Sept. 27.

Abgedr. b. Ludewig I. e. p. 63. s. a. Urk. v. 1335. nr. CCCLIV

 

CCCCLXV.

 

Hermann Graf v. Everstein und Herr zu Lippe verstattet dem Simon Edeln zu Lippe und Herrn zu Everstein, daß er aus seinem Theil seiner Moscharinge für 1200 Gulden versezen möge unter der Bedingung, daß er während der Zeit, daß sie ghemosdelet sind, das Pfand einlösen, oder so viel an seinem Theile entbehren solle. Graf Hermann verspricht, daß es mit ihm ebenalso zu halten sei, wenn er bimnnen jener Zeit das Morgenkorn zu Blomberg und den Zehnten zu Willebedeßen, vor Blomberg gelegen, welche er für 1200 Gulden an Martin Cording vesezt, nicht einlösen würde. Dieses zwischen dem Grafen Hermann und den Junkern Simon und Bernd zur Lippe gedegedinget zu haben, gekundeten Goswyn Slingworm, Temme v. Querenheim, Wedekind v. Vresmerssen, Arnold Wending, Johann von dem Rode und Hinrik Robbrachtes. 1407. Dec. 16.

Nach einer v. Original im Detmolder Archive befindlichen Abschrift.

An den Seitenanfang

CCCCLXVI.

 

Bündniß zwischen Bernd u. Heinrich, Herzögen v. Braunschweig und Hermann Graf v. Everstein, durch welches dieser seine Tochter Elisabeth dem Herzog Otto, Bernd’s Sohne verlobt und mit ihr seine Besizungen überträgt. 1408. Jan. 20.

 

Alsus iss gedegedingt na godes bord vertynhundert Jar dar in dem achtenden Jahre in sünte fabiani vnd Sebastiani der hilgen merteler dage to hamelen zwischen den hochgeborenen füsten vnd heren Bernde vnd hinrike Hertogen to Brunswig vnd to Luneborch vp eyne vnd dem Edeln hern Hermen greuen to Euersteyn vnd heren to der Lippe vp ander ziid.Also dat gnant greue Herman dek scall vnd will geuen in de gnade des allerdorluchtighsten fürsten vnd heren Ruprecht Roimischen Konynges vnses gnedigen heren vnd des hilgen Riches vnd will de na gnagenalse he in des hilgen Rykes achte is otmodeliken soken alse sek dat geboret. dar schullewy vnd willet ome truweliken zo helpen vnd de breue de he behouet van dem Ryke erueruen dat he syne man, de van lemego vnd andre sine land vnd lude de mit ome wolden in des Rykes gnaden sin vnd ome bybestan dat de des rykes gnade hedden vnd vte der achte weren vppe desse vorscreuen stücke. wann de alsuß gheendet sin is vorder vnder on eyn sunderlix frunscap gedegedinget alse vmme ere kyndere de to der ee to samende to louende vnd to gheuende alse myt namen de vorgnte greue Herman schall vnd well zine dochter Elseben louen vnd gheuen des houchgeborn fursten hern berendes vorgnt zone herthogen Otten vnd de vorgnte greue Hermen scall vnd well siner dochter mede geuen to Brutschatte myt namen desse nascreuene slote alse den Blomberch Ertelsen synnen deyl an Osen de Hemelschenborch de ottensteine synen deyl an Holtesminne myd oren rechten vnd tobehoringen alse das iss vnd vortmer myd lande vnd luden de he heft vnd mechtig is vnd noch mechtig weren kann allene eder myd hulpe syner heren vnd frunde. vortmer wanndesse vorscren fruntscap myt den kynderen also geghan vnd gheediget were als se vorscren is so scall de vorgnte greue hermen den vorscren heren van Brunswig vnd Luneborch vnd hertogen Otten hertogen Berndes sone desse vorgenanten slote vnd ore rechticheit land vnd lude als se dat rede vore gherord is van stunden an antwerden vnd de myd ome Innemen vnd to samende Inne bedden vnd de amptlude on samptliken louen vnd sweren schullen vnd vmme sulke wederstadinge dem vorgnten greuen Hermen weder to donde is vorramt dat de g’nanten Hertoge Bernd vnd Hertoge Hinrick greuen Hermen vorgenant anterden willet vnd scullet ore slot de Nyenstad myd alle synen tobehorungen sine leuedaghe to brukende vnd he scal mach dar ammetlude setten na der vorg. fursten de ere man eder landsate geboren sin vnd desulue amptmann scal vorg. fursten vnd greuen Herman louen vnd sueren in aller wise alse de amptlude in der herscop to Euersteyne  vnd to der Lippe on gelouet vnd gesworen hebbet. Ok schal he in allen eren sloten to huff wesen wanne ome lustede vnd wur he also wesen wolde dar schal me ome schicken koste vnd voder alse ome dat temelik were vnd de egnte heren schullen en nehmen in oren raed vnd myd oreme rade vnd sek kleden. Ok vmme de iyftuch des gnten Greuen hermans husfrowen de se na sineme dode hebben schal to Ertelsen is gesated vppe den erwerdigen heren Wilhelme van dem Berge Bisch. to Palborne vnd Hinrick Hertogen wes dar vmme segget scullen de fursten also bestellen. Alle desse vorsch. stucke vnd artikele samend vnd eyn Jewelk bysundern schullet vnd willet de vorg. fursten van Brunswich vnd Luneborch dem erg. greuen hermenne vultheen myd breuen vnd de na inholde desser notelen to makende dem egnt. vnsen gnedigen heren dem romischen konynge vnd dem hylgen Ryke to eren vnd nicht to wedderen vnd vppe dat he in des hylgen Rykes gnade vnd hulde weder kome vnd also scal greue herman one dat ok also weder vmme holden vnd vultheen sunder argelist vnd de breue schullen se louen vnde sweren dit aldus to donde vnd to vulendende icht he des hylgen Rykes ahct kumpt. were auer dat bynnen desser tyd er de vorg. fruntscap myd den kynderen vulendet vnd vulthogen worde also vorscreuen is alsulk in vall queme dar got vor si dat greue hermen vorg. desse vorg. slote welk vorlore eder vnmechtig worde In welker wyse dat to queme vnd dat den vorg. fursten nycht antwerden konde alse vorg. is Dat he doch truwelken ane argelist vorwaren scal scolden vnde wolden de vorg. fursten myd dessen degedyngen vnd eden vnbehaffted sin vnd de breue de van beydent haluen darouer gegeuen weren scalden quyt vnd machtlos wesen desser to bekanntnisse so heft de erg. hertoge Bernd sin Ingesegel vor sek vnd sinen Broder hertogen Hinrick vnd greue Hermen van euersteyn vnd here to der Lippe ock sin Ingesegel an dessen breff druken heten.

Aus einer, durch den Notarius J. Betekinin Lemgo am 23. December 1408 vidimirten, nach dem Original in Hannover verbeßerten Abschrift. Der Notarius bezeugt in der von ihm verfertigten Urkunde, daß das ihm von Bernhard Edlen Herrn zu Lippe vorgelegte Original unverdächtig und mit den anhängenden Siegel des Herzoges Bern und des Grafen Hermann, welchein grünes Wachs gedrückt worden, versehen sei. Er beschreibt beide Siegel, und bemerkt von dem des grafen Hermann, daß daßselbe zwei Schilder zeigt, in deßen einem eine fünfblättrige Blume und in dem andern ein aufgerichteter Löwe sich mit derUmschrift befinde: Hermann greue to Euersten vnd here tor lippe.

An den Seitenanfang

CCCCLXVII.

 

K. Ruprecht bewilligt auf Bitte des Cölnischen Erzb. Friedrich, den in der Acht befindlichen Bernd v. d. Lippe, Hermann Grafen v. Everstein, Simon v. d. Lippe, Gerhard v. Ense, Dieterich Keteler, Johann Droste und friedrich v. Brenken, in der Klage-Sache des Herzogs Bernd v. Braunschweig ein sicheres Geleit für sie oder ihre Botschafter zum kaiserl. Hoflager, bis zu bevorstehenden Ostern, damit sie ihre Nothdurft voerstellen können. 1408. Febr. 23.

Ausz. e. nach d. Origin. in detmold gemachten Abschrift.

 

CCCCLXVIII.

 

Hermann Graf v. Everstein und Herr zur Lippe gibt über die mit Heinr. und Bernhard, Herzögen v. Braunschw. getroffene uebereinkunft und namentlich wegen des seiner, mit dem Herzoge Otto, Bernhard’s Söhne, verlobten Tochter, zu gebenden Brautschazes, (die Herrschaft Everstein) eine Urkunde. 1408. Apr. 5.

Abgedruckt in Orig. guelf. IV. 165  auch bei Pfeffinger in d. Br. Lün. Hist. II. 2. Lünig in parte spee. Cont. II. Abth. IV.  Abs. IV. S. 386 und Rethmeyer in d. Br. Lün. Chronik II. aber unrichtig von 1418. s. a. Scheid in d. Anmerk. zu Moser’s Br. Lün. Staats R. S. 113. s. a. Urk. v. 20. Jan. 1434. nr. CCCCLXVI.  
 In der v. Redinghoveschen Urkunden-Sammlung in München ist eine Urkunde on 1408 Dienstag nach Judica, also vom 3. April verzeichnet, nach welcher Gr. Hermann seiner Tochter mit zu geben gelobt:
die Herrschaft Everstein mit allen geistlichen und weltlichen rechten und allem Zubehör, dem Slote den Blankenberg, Welsen, Oesen half, den ottenstein, die Hamelsenburg und einen Deil an Holzminden und darto wat von Dodes wegen von der herschop von der Lippe ansterben mochte.

 

CCCCLXIX.

 

Graf Hermann v. Everstein bezeugt, daß der Amelungsbornsche Hof in Reinleveßen ihm nicht dienstpflichtig gewesen sei.  1408. Juni 2.

 

Wy Hermann greue tho Euersteine  bekennen openbar in dussem breue datt wy de Erbaren Heren denn Abbet vnnd de gantzen Samminge des Closterß tho Amelungsborn by vnnsen tydenn gelathen hebben by alle öbrem rechte wonheit vnnd friegheit vnnd by nahmen so dorsten se vns neinen Deinst dohn noch Plicht van öhren frigen houe to Reinleueßenn hedden se Auer vns Icht gedahn Dat is geschein vannn frundschap vnnd broderschop de wy mit öhn hebben vnn nicht vann rechte. Vnnd begeren vann ohn nicht wenn Goddes lohn vnnd öhres gebedes. Datt betuge wy witt dessem breue vnnd hebbet denn bethen beseggelenn mit vnsem Ingeseggele. Datum Anno Domini Millesimo Quadringentesimo octauo in Vigilla Pentecostes.

A. e. Amelungsb. Urk. Buche. Harenberg in s. Hoyaischen Regent. Gesch. (Handschr.) theilt in der Beik.  CXX diese Urkunde mit der Jahreszahl 1420 ,it. s. a. seine hist. Gand. p. 1701.

An den Seitenanfang

CCCCLXIX a.

 

Simon und Bernhard edle Herren zu Lippe verzichten auf alle ihre Rechte, welche sie aus der Erb-Verbrüderung mit dem Grafen Hermann v. Everstein auf deren Herrschaft gehabt.  1409. Mai 6.

Angezeigt bei Grupen de Comit. I. 782.

 

CCCCLXX.

 

Das Hofgericht in Heidelberg befreiet Bernd und Simon v. d. Lippe und ihre Theilhaber, nachdem angezeigt worden, daß sie sich mit dem Herzoge Bernhard v. Braunschweig gütlich wegen der, über die Gefangenschaft des Herzogs Heinrich geführten Klage ausgesöhnet, auch daß der edle Engelhard Herr zu Winsperg Hofrichter und Johann Kirchen Hofgerichts-Schreiber wegen der ihnen von der Acht und Ober-Acht zukommenden Gebühr befriedigt worden, von der gegen sie erkannten Acht und Ober-Acht. 1409. Juni 12.

Ausz. einer, nach d. Detmolder Original gemachtenAbschrift.

 

CCCCLXXI.

 

Berend und Heinrich Herzöge zu Braunschweig u. Lüneburg versprechen an Symon und Bernd Herren zur Lippe daß bis zu nächsten Micharlis, nach Inhalt des in Polle geschloßenen Vertrages, der Graf Hermann v. Everstein sie von der Erbverbrüderung, und ihre Mannen, Städte und Herrschaft der geleisteten Huldigung entlaßen solle. Für den Fall, daß sie dieses nicht beschaffen könnten, entsagten die Herzöge für sich und ihre Söhne Otto, Wilhelm und Friedrich allen Rechten aus jener Erbverbrüderung, welche sie von wegen des Grafen Hermann und seine Tochter an der Herschaft zu Lippe zu machen im Stande wären. 1409. Juni 28.

A. e. Abschrift vom Original im Detmolder Archive.

An den Seitenanfang

CCCCLXXII.

 

Berend Herzog z. Braunschw. und Otto sein Sohn verpfänden das Schloß Osen an Moritz Gr. v. Spiegelberg und deßen Sohn Moritz.  1409. Oct. 8.

 

van Godes gnaden Wy Hartoge Berent vnde Otto vnse sone Hartogen tu Brunswik vnde Luneborg bekennet openbar in dußem breve vor vns vnde vnse erven, dat wy hebbet vorsat vnde vorpendet vnse Slot Osen mit aller schlachte nut vnde tobehorynge vnde mit der vogedye to tunderen vnde ,it allem gerichte alse wy dat nu hebbet to dusser tyt vor teyn dusent lodige mark Brunswikesches suluers Hildesheimischer witte vnde wichte den Edelen Mauritio dem Olden vnde Mauritio sinem sone Greuen to Speygelberge vnde oren aruen In dusser wis dat se dat hebben schullet ,it all siner tobehorynge alse vorgescreuen is vnde des bruken in aller wis alse icht dat or erue eygen Slot sy alldewike det wy on dusse ergenanten teyn dusent lodige mark in eynem hope deger vnde all nicht betalet en hebbet to also dannen tyden vnde steden alse hirna bescreuen steyt. Were ock dat wy on dusse vorbenanten summen suluers wolden weder geuen vnde betalen wanne wy dat don wolden So scholde wy vnde olden on denne dusse vorgescreuenen teyn dusent lodige mark semitliken weder geuen vnde betalen in eynem hope vif mile weges van Osen wor on dat bequemest were. Dar se dat van vns escheden eder eschen leten. Ock schulle we vnde willen dusses pandes vnde Slotes or rechte heren vnde warende sin wor on des not is vnde von vnseschenen eder eschen leten vnde se vnde de ore dar an truweliken vorbidden vnde vordegedingen nach all vnser macht vnde by rechte laten. Alle dusse vorgescreuen stücke vnde articeln loue we vorbenompten forsten van Brunswik vnde Luneborg vor vns vnde vnse eruen dessen vorgescreuen Greuen to Speygelberge vnde oren eruen in guden truwen  stede vast vnde vnvorbroken to holdende ane alle argelist. Des to openbarer bekanntnisse vnde to tuge hebbe we vnse Ingesegele gehangen laten an dussen breff na godes Bord verteyn hundert iar darna negenden iare des Dinschedages vor sinte Dyonysius dage.

Nach dem im Arolser Archive befindlichen Original.

An den Seitenanfang

CCCCLXXIII.

 

Bernd Herzog v. Braunschweig und Lüneburg und Otto deßen Sohn schließen it Dieterich Abt v. Corvey wegen des Schloßes Holzminden einen beinahe gleichlautenden Vertrag, wie ihn der Herzog Otto (14. apr. 1405 s. nr. CCCCXLIX.) abschloß. 1409 Nov. 1.

A. e. Urk. Buche.

 

CCCCLXXIV.

 

Wilhelm v. d. Berge Bischof zu Paderborn und Graf zu Ravensberg, Dieterich Abt v. Corvey und Bernd Herzog zu Braunschweig und Lüneburg nebst Otto seinem Sohne schließen für ihre Lande und Leute einen Vertrag, daß binnen den nächsten 12 Jahren friede und Einigkeit herrschen, und bei entstehenden Beschwerden Jeder zwei seiner Räthe nach Höxter zu den Räthen desjenigen, welcher Ansprüche mache, schicken solle, um sich freundlich oder im Rechte zu scheiden. Für den Fall daß unter diesen Schiedsrichtern uneinigkeit herrschen würde, war Rave v. Kalenberg zum Obmann erwählt. 1409.

Auszug aus dem Original.

CCCCLXXV.

 

Hermann Graf v. Everstein und Herr zu Lippe bekennt, daß er zu der Zeit, wie er noch Herr gewesen, den Amelungsbornschen Hof in Reinleveßen von Unterhaltung seiner Hunde befreiet habe. 1413. Jan. 4.

Ausz. e. Urk. in e. Amelungsb. Urk. B. s. a. Harenberg in hist. Gandersh. p. 1701.

An den Seitenanfang

CCCCLXXVI.

 

Bernd und Heinrich, Otto und Wilhelm deren Söhne, Herzöge v. Braunschweig u. Lüneburg versprechen dem Stifte Corvey, es, auf den Fall, daß sie das angegriffene Schloß Everstein erobern sollten,bei allen Freiheiten und Gerechtigkeiten, namentlich zu Bevern, Sülbeck, Luchtringen und am Sollinge zu laßen. 1416. Juli 14.

Abgedr. bei Falcke I. e. p. 496.

 

CCCCLXXVII.

 

Dieterich v. Haldeßen Knape überträgt an Raven v. dem Calenberge Ritter, seinen Hof zu Rodwordessen, etwa 3 Hufen Landes enthaltend, welchen er von seinem gnädigen Herrn v. Lüneburg zu Lehn hatte und der in Vorzeiten ein Lehn der Herrschaft von Everstein war. 1416.

Auszug aus dem Original.

 

CCCCLXXVIII.

 

Dieterich v. Gottes Gnaden Abt zu Helmwardeshausen, Moritz Graf v. Spiegelberg und Hermann v. Frenke Ritter erwählte Vormünder der Kinder des Reynecken v. d. Lippe verpfänden an Syverd v. Oyenhausen den Pol halb mit seiner Zubehörung für 1000 Gulden, welcher er auf Anweisung zur Bezahlung von schulden des vorgedachten Reynecke auszahlte. Syverd v. Oyenhausen erhielt 600 Gulden für seinen Brautschaz und die Befugniß für die geliehenen 1000 Gulden die Pfandschaft einem anderen seines Gleichen (eynem anderen zineme ghenoten) zu überlaßen.  1420 April 8. (feria fecunda proxima post festum pasche)

Nach einer, von einem im Abdinghofer Archive befindlich gewesenen Original, gemachten Abschrift.

An den Seitenanfang

CCCCLXXIX.

 

Moritz Abt, Wedekind Prior, Wilhelm Probst und das Kapitel des Stiftes Corvey belehnen Wilhard Keren Bürger zu Volkmerßen und Else seine Frau mit der Münze zu Volckmerßen und ihrer Zubehörung, als mit dem Wechsel und Gold- und Silber – Gewichte (mit weßeln und Goltt und Silver wichte) zu einem rechten Mannlehn, unter der Bedingung, daß sie und ihre rechte Mann-Erben zum Verweise einer Unterthänigkeit (to schein einer underdanicheit) jährlich 2 Viertheil guten Weins am Martini-Abend dem Stifts-Boten oder des Stifts Wirthe in Volckmerßen und den schalgschaz? (den schleigstat), welcher vom Stifte vormals de Runsten zum Kogelnberge verschrieben worden (so sey segen) entrichten sollten. 1421. Juni 15.

 

Ausz. e. Urk. in e. Urk. B.

 

CCCCLXXX.

 

Ermgard Edle v. Solms Abtißin zu Heerse belehnt den Herzog Otto v. Braunschweig mit allen, ihr durch den Tod des grafen Hermann v, Everstein erledigten Lehnen. 1429.

 

Grupen de Comitibus I. 783.  erwähnt dieser Urkunde.

An den Seitenanfang

CCCCLXXXIV.

 

Dieterich Erzb. v. Cöln bekennet von Ludwig Landgraf v. Heßen den Corveyischen, den Runsten verpfändet gewesen, von ihm eingelöseten Theil des Schloßes Kogelenberg, gegen Entrichtung der bezahlten Summe von 3270 Gulden empfangen zu haben und verspricht, solchen nebst den Pfandbriefen, gegen Wiederbezahlung dieser Summe an Corvey zurückgegeben zu wollen. 1440. März 21.

 

Ausz. e. Urk. a e. Urk. B.

 

CCCCLXXXV.

 

Theodor Erzb. v. Cöln vereinigt sich mit dem Grafen Heinrich v. Pyrmont gegen den Herzog v. Cleve und die Stadt Soest. Der Graf verspricht auf des Erzb. Kosten 15 gewaffnete Reisige zu stellen, und mit diesen bis nächsten Martini zu dienen, dafür derErzbischof ihm 300 rheinische Goldgulden verschreibt, und ihn zum Amtmann von Lugde bestellt mit der Versicherungm daß er dieses Amt bis zur Berichtigung jener Summe besizen solle.  1445. Mai 9.

 

Ausz. a. e. alten Abschrift.

An den Seitenanfang

CCCCLXXXVI.

 

Heinrich und Moritz Grafen zu Pirmund Brüder, bekennen von Bernd und Wentslaw Gebrüdern, den Kannen sel. Herrn Berndes Söhnen, Hinrich und Canne auch Brüdern sel. Cannen Söhnen, alle genannt die Kannen von Lügde zu Pfand erhalten zu haben, die Hälfte des Polles, des Schloßes und Weichbildes und des ganzen dazu gehörigen Gerichtes und anderer Zubehörungen für 1550 gute rheinische Gulden, von denen 1100 baar und 450 durch Einräumung der Hälfte des Ottensteins, so wie Bernd sel. und Kanne seine Söhne, diesen Theil vormals von ihnen gehabt, entrichtet worden. Es ist bestimmt, daß diese Verpfändung 9 Jahre dauern, und sodann eine Loskündigung von beiden Seiten frei gegeben sein, jedoch wenn Herzog Wilhelm oder seine Erben den Poll früher wieder einlöseten, die verpfändete Hälfte auch früher zurückgegeben werden solle. Es ist ferner ausgemacht, daß dasjenige, was an Polle nothwendig zu bauen sei, mit Wissenschaft der Kannen gebauet, und von ihnen, nach einer von beider Seits Freunden geschehenen Abschäzung ersezt werden solle, auch daß von Polle aus der Grafen gegen Niemand eher handeln dürften, als bis sie desfalls vor den Kannen und diese vor dem Herzoge Wilhelm laut des von ihnen ausgestellten Hauptbriefes die Sache verhandelt. Für den Grafen von Pyrmont sind als Bürgen eingetreten: Junker Arend Edeler zu Dorstad Friedrich v. Certzen und Gerd v. Wetbergen welche sich an Eidesstatt und unter der Verbindlichkeit zum Einlager in Lügde für die treue Erfüllung verbürgten.  1448. Jan. 14.

 

Ausz. einer im Waldeckischen Archive in Abschrift befindlichen Urkunde.

An den Seitenanfang

CCCCXC.

 

Heinrich d. Aeltere, Herz. z. Braunschweig bekennet für sich und seinen Bruder Erich, daß der von ihrem Vater, dem Herz. Wilhelm dem Kl. Amelungsborn auf Wiederkauf für in dem Schloße Everstein bezahlte 700 gute rheinische Gulden geschehene Verkauf des unter dem hezogl. (vnnsen) Schloße Everstein, gelegenen wüsten Dorfes Negenborn, mit seinem und seines Bruders Wißen und Willen geschehen sei. 1409. Sept. 9.

Ausz. e. Urk. in e. Amelungsb. Urk. b.

 

CCCCXCII.

 

Ein Verzeichniß Corveyischer Lehngüter, (s. a. Kindlinger’s M. B. III. 56) zählt unter den Lehnleuten des Stifts den Herzog in Eimbeck wegen des  eastri Everstene cum saltu et principatu Sollinge qui dicitar Forst et suis macioiis, ferner wegen Güter (bonorum ministerialium) in Hoym, Borge, Detmeringhusen et in Brechusen de frigen. Der Herzog ist als ein Vasall wegen Uslar, Nienover und eines Theils des Sollings, in welchem Fürstenberg gebauet ist, wegen der Städte Northeim und Münden aufgeführet. Im Allgemeinen sind als Stifts-Lehnleute genannt: die Grafen v. Everstein, Pyrmont, Woldenberg, Daßle, Schwalenberg, Hoya und die Herren in Diepholz und Bruchhausen. Hi omnes, heißt es, sunt exemti in propria persona ad sequendum eum armis et potentia Romanum Imperium ob honorem S. Viti M., sed sequela eorum quantum ad Regaum et Romanum Imperium erit in ordinatione Abbatis Corbeiensis, sicut in literis Regum et Imperatorum Romanorum inferius plenius continetur.

 

Zu dem Marschall-Amte des Stifts Corvey, einemLehne des Stifts, welches nach einer Randbemerkung die v. Stockhausen inne hatten, waren folgende Güter gezählt: „de Eckhof to Meingodeßen, ein Hof to Corbeie, ein Hof binnen Höxer, ein Hof to Jerdeßen, drei Hofe to Tidlixen, ein Hof to Elersen, 1/4 des Teinden to Eversen, dat gud to Valdhusen, drei Hofe to Oldendorp.“

 

Unter den Lehnleuten ist aufgeführt: Heinemann v. Eversteine mit 10 Hoven zu Vorste und den dazu gehörigen Korbstätten, auch der niederen Mühle in dem Dorfe daselbst; mit drei Hoven zu Haßeworden und den dazu gehörigen Hofen; mit einem Hofe mit vier Hoven zu Ellenhosen und den Kothhöfen; mit zwei Hoven daselbst; mit einem Vierthel einer Hove zu Holthusen vor Eimbeck; mit zwei Hoven zu Sülbeck und den Korbstätten; mit drei Hoven zu Wehrden; mit zwei Hoven zu Jerdeßen vor der Blankenau und mit dem Marschall-Amte mit allen Rechten. Conrad v. Everstein war als Lehnmann wegen mehrerer Mansen in Meingodeßen, Werden, Jerdeßen, Ellenhosen, Vorste (quos sagt das Register praesimimus spectare ad Abbatim racione officii ibidem) und 2 Gärten in Corvey, (Am Rande ist bemerkt: Die Kannen habent haec bona) genannt.

 

Zu den Stifts-Lehnmännern war gezählt: der Ritter Herbord v. Mericke wegen eines Burgsizes in Kogelnberg und wegen der villae holthusen sitae in nemore dicto hesewolt et comitae sive juris super idem nemus quod teutonice dicitur de Grafscap oure de Wolt. Dieterich v. Medricke ist wegen dieser Güter (Am Rande ist bei Hessenwalt bemerkt: prope Volkmarssen) gleichfalls als Lehnmann angezeigt.

 

In dem Lehns-Verzeichniße sind mehrere Corveyische Lehngüter aus Gegenden, wo die Grafen v. Everstein auch Güter besaßen, aufgeführt. es hatten: Joh. v. Brunhardeßen deren in Todenhausen bei Wolfhagen, und in Alraf; der Ritter Bertold v. Osterhusen in Osterhausen bei Meingeringkhausen bei Stadtberg; Bodo v. Horhusen in twiste (officium); der Ritter Gotschalk, und die Knapen Giso und Heinrich v. Brobeck in Urdorf (officium), in Eylgehausen (Eilhausen im Waldeckischen), in Renegge, in Reckelinghausen;  und der Knape Heinrich v. Brobeck, Burgmann in Kogelnberg (famulus morans in castro Kogelenberg) in Urdorf, Hattepe, Nutlon; Johannes Jude  (Im Verzeichniße steht, Joh. Judicij welches wol Joh. Judaeus zu lesen ist) in Herbram, Holtorp bei Borgentrick, in Osten bei Warburg, und den Kirchhof  (cimiterium) in Elerdeßen bei Fürstenberg; der Ritter Bertold Stuwe in Emmerike bei Borgentrick, (ratione, sagt das Verzeichniß, quorum asserunt se fore dapiferos hereditarios in Corbeia) und in Papenhem; Walter v. Plettenbracht (den Zehnten) in Brobeck bei Stadtberg; die v. Aßeln in Alt-Welda, in Wetter (diev. Benvilt hatten diese von denen v. Aßeln) in Rekene; der Knape Heinrich v. Ostem (morans in Wartberge) in Ostem beim Desenberge; der Knape Bodo v. Westem in Aspe bei Stadtberg; der Ritter Hermann v. Reyn (Rhena) in Heddinchausen im Felde zu Corbecke und Holzhausen bei Twiste; Heinr. v. Osterhausen im Helsen und Osterhausen, auch den Pepperhagen und einen Baumgarten vor Meingerinkhusen vor dem Burgthore; der Knape Joh. v. Weten in Weten; der Knape Rudolf Wedeneve in Meinrinchusen mit dem Kirchlehn in Bekerinchausen und Twiste; Hermann Joh. v. Scarpenberg bei Eilhausen an der Orpe, in Schweinsbühl mit dem Kirchlehn daselbst, in Berchem, in Subeck, in Vleßenger; der Ritter Joh. v. Padberg die Vogtei in Schweinsbühl, und das Kirchlehn; in Stormbruch Volpert v. Ermrinchausen in Erkelen und in Meynringhausen auch das Kirchlehn daselbst; (Nach einer Randbemerkung soll dieses Geschklecht 1202 ausgestorben sein) der Knape Wigand v. Engere in Ense, Dingeringhausen und Holgehosen; (wüste) Heinemann Edler v. Itter das Schloß Itter nebst 100 Mansen bei Corbach und den Zehnten in Vasbeck; der Knape Hermann v. Schweinsberg das castrum minus in Itter und einen Antheil am Zehnten in Sachsenberg; Hermann v. Vrencke die Fähre in Hehlen, Güter in Tundern und in Vrenke nebst dem Kirchlehn daselbst; der Ritter  Fried. Scultetus aus Bodenwerder in Perdestorp (Pegestorf); Arnold v. Portenheim das Dorf Uphusen bei Holzminden; Lippold v. Afforde in Vrolevißen Hastenbeck und Volzeringehausen bei Marienhagen.

Aus diesem Verzeichniße mag noch erwähnt werden, daß Heinrich v. Odeleveßen, (Adelepsen) und sein Bruder ein Prister wegen der Stadt Daßel und einer Hufe in Relingehusen (Relliehausen) als Lehnleute aufgeführt sind, und daß bei dem Lehnmanne Conrad Baldwin, einem Eimbeckischen Bürger , welcher Güter in Huldeßen unter hatte, bemerkt ist, daß er solche von den domicellis in Huldessen und Ludolf Volberg gekauft habe.

An den Seitenanfang

CCCCXCIII.

 

Verzeichniß derer welche von Heinrich Spegel, Abt zu Corvey belehnet sind. 1360.

 

Beuerungen. Primo Nobiles Dominus Herman. Comes de Permunt habet in feodo advocatiam officii in Beverungen et in Amelungeßen, villam Stotenhagen, villam in Dringen decimam in Binder ante oppidum Daßle, — decimam in Meßenhusen, et omnia bona quae habet in Saxonia et dioecefi Paderbornesi (Am Rande steht: prope Borcholte.)

Oldendorpe Item Hermannus de Valhusen habet in feodo officium Marscalci quod continet IV manso in Oldendorp prope Veldersen III mansos in Jerdeßen super Hudam it. curiam super grouam in huxaria. VI jugera extra valvam S. Nocolai opp. Huxar. et IV jugera ibidem. Item XI ― unam curiam in Corbeia, It. habet extra officium praedictam curiam den Eckhoff in Meingodeßen habentem III mansos et V cafas et VII ortulos narstutii proprie Gartkerßen it. V mansos in Titelke It. VII in Eilroßen it.  in Oldendorpe situm super campis dictis Santwisch unam particulam agri proprie eine Wort Oldenberge.

A. e. Urk. B.

An den Seitenanfang

CCCCXCIV.

 

Verzeichniß Corveyischer Lehne.

Subscripti infeudati sunt a Dno Renero de Dalwig sub anno Dni  MCCCLXV.

It. Henric. v. Brobeke. Das Ambt tho Uhrdorp, dat Dorp tho Holthusen halff, den Tegenden in Elinghusen, den Tegenden to Renegge, den Teneggen to Ruclon, dat Burgerichte vndt dat ganze Dorp to Ruclon ahne den Landthoff, den tegenden II Hove to Hottepe, 3 Hove to schnevede vndt vnson tegenden darsulveß.

 

It. dictus Joh. de Brobeke et Godehardus eius filius infeodati sunt cum bonis subsequentibus et cum aliis in Registro contentis quae dicti de Brobecke in feodo habuerunt ao Dni M° CCCC°  *) XCIIII Vta feria post omnium sanectorum.

 *) Statt MCCCC stand früher MCCC.

Item cum decima in Almeren una cum curia in Binvelte sita ante oppidum Volcmerßen —

Gronde. Item de hochgebohren Forste, Hertoge Berndt v. Junker Otto syn sohn hebben entfangen dat schlot to Gronde mit sinen tobehorige v. vele andere Herschop vndt Gude de van sinte Vite vnst dem Stichte gatt, da vnse Heren v. Corvey allet Breve vp hebben. (In einer Randnote ist zugesagt: et alia quae habet Dux Bruns. No. Gronde, Hombocken, Luthardeßen, Bodenwerder, Ottenstein, Wulfenbüttel, Forstenberg, Vßler, Nigenover  cumterra  Göttingen.

A. e. Urkunden-Buche.

An den Seitenanfang

CCCCXCV.

Auszug aus einem alten Lehn-Register des Stiftes Reuen-Heerse. s. Matth. v. Engers collect. histor. de nobilitate Paderb, tam emartua quam adhuc vivente. MS. in der Casselschen Bibliothek.

 

Die Grafen v. Everstein hatten zu Lehn: 1) den Zehnten zu Schachten an die v. Schachten verlehnt;  2) den halben Zehnten zu Medericke wieder an die v. Medericke verlehnt; 3) den Zehnten zu Oistheim zwischen Warburg und dem Desenberge an die v. Brackel und Joh. de Jude verlehnt; darnach an Cord v. Geismar und friedrich Windelen Bürger zu Warburg; 4) drei bauhaftige Höfe in Wormeln, davon einen Gier v. Calenberg, einen die v. Wellede, und einen Herbold v. Papenheim v. d. Levenou, nächstdem das Kloster Wormeln hatten; 5) einen Hof zu Norde, an Heinr. u. Dethard v. Norde Brüder verlehnt; 6) das ganze Dorf Holthusen im Kirchspiel Istrup, mit Ausnahme des Zehnten, welchen die v, Brackel und darnach Ludolf v. Heerse und Heinr. v. Alnhusen von ihnen hatten; 7) einige Güter und Mühlen in Eschede im Kirchspiel Istrup; 8) den halben Dorfzehnten und über die Feldmark zu Riesel den von ihnen hatte Berend v. d. Aßeburg; 9) mehrere Güter im Kirchspiele Willebolden und in Dörfern in der Vestene videlicet pago Retaga und in den Gerichten, die in die Vogtei und in das Gericht zum Dringenberg gehören, verlehnet an Ritter, Knechte und Bürger, die das Gericht zu halten pflegen.

 

Die v. Brackel und v. Aßeburg hatten das Amt zu Brackel zu Pachtrecht, dazu gehörte die Stadt Brackel zei Theile mit dem Gerichte und vier Mühlen.

 

Item et horet in dat Amt tho Brackele viele Borglehn in der Stadt tho Brackele;  item die Hindenborg mit sieben Houe Landes, de uthe dem Amte gewordt sindt an dat Sticht tho Paderborn mit Willen der Abbatißin; item wahren dar Borglehn tho  der Hindenborg die von dem stichte tho Heerse tho Lehn gingen.

 

CCCCXCVI.

 

Bruchstück eines alten Mindenschen Lehn-Registers.

 

Dux de luneborch habet in pheodo ab eccöes. Mind. Drakenborch dimidietatem in Nyenborch et terram quae appellatur Rodewolt. Curiam in Witessen et Cometiam in Welpia et alia quae ignoramus. Item Otto Dux habet ab ecc. predicta dimidietatem in Mundere et omnes suas decimas cultas et incultas. iacentes in ecclesia Minden. Et tres curias in hoppenstede et alia quae ad praesens ignorat, propter hoc non vult esse negligens in aliis bonis ad praesens.

 

Comes de Euersteen. Triginta desimae. mansos. molendina. Cometiam et casas tytulo pheodali et alia quae ignoramus. Mit anderer Dinte ist hinzugefügt: Et catrum Woltowe et oppidum hemerschenborch et ad ea pertinentia. ad praesens plura non possumus experire et si plura potimus inuestigare vobis in sinuemus.

 

Lodewicus domicellus de Euersteen. decimam in grauen. decimam in hemeringhen. decimam  in  berebome. decimam  in Rulen. decimam in luctebenha et alia ignoramus. *)

 *) In d. Hannov. gel. Anz. v. 1752 S. 1306 ist dieser Ludwig Domherr in Minden genannt. Wegen Hameln ist in diesem Lehns-Register nichts enthalten.

 

Advocatus de Monte. Advocatiam in praepositura Mind. in ecclesia Mind. Item in eccöesia S. Martini. in ecclesia S. Mauricii tytulo pheodali. Item domhof in reme et vnam domum ibidem. decimam in edelse et duas etc.

 

Domicellus de perremunt. decimamin Rederen decimam in Widen et alia multa bona. bona in elfrinhusen cum decima. Indago n dr Withage cum decima et bona in Leyctinhaghen cum decima et alia multa bonaquae ignoramus.

 

Conradus nobilis de Arnhem decimam in diderecsen. decimam in badersen. decimam in afforde decimam in frenke. decemam in holthusen. decimam in dudingehusen. decimam in boclete. et molendinum ibidem. Advocatiam in Mandelslo. Advocatiam in Alden. dimidietatem decime in felessen. dimidietatem decime in grinden et duas curias in amendorp et alia ignoramus.

An den Seitenanfang

Comes de schowenborch habet in pheodo ab eccl. Mind. ipsum castrum Schowenborch. Indagimen comitis adolfi sic uulgariter nuncupatum. Opidum Rintelen. Dimidietatem castri Arnhem. Septuaginta septem decimas et alia bona pertientia ad praedictas munitiones et alia quae ignoramus.

 

Comes de Swalenberghe decimamnoualium in Wertbeke. decimam in valenbruke et in dederbruke cum aliis cafis ibidem.

 

Comes de Wunstorpe dimidietatem castri rt opidi Wunstorpe cum aduocatia et omni iurisdictione et iure attinente Insuper omnia bona tum libera quam inpheodata cum decimis. allodiis. et mancipiis attinentibus filuis piscaturis et eam Pertem quam in nouo castroConradus comes habuit.

 

Dominus de homborch decimam in haghen et decimam in meboldesen. decimam in helen. Curiam in hallis. decimam in brocle. decimam in ludeborne. decimam in dedelmissen. decimam in tuschercshagen. decimam in holthusen. decimam in uorenberc. et totam villam ibidem et alia quae igniramus.

An den Seitenanfang

CCCCXCVI a.

 

Verzeichniß Corveyischer Zehnten zwischen Marsberg, Volkmarsen und Corbaxh.

Aus einer an den Rand eines alten Coder später gesezten Handschrift, abgedruckt in Wigand’s Archiv II. Heft II.  S, 143.

 

CCCCXCVII.

 

Otto, Hermann, Ludwig und Conrad Grafen v. Everstein übertragen an Engelbert Erzb. v. Cöln das Eigenthum der größeren Burg Everstein und empfangen  solche als Lehn; ferner die Hälfte der  Stadt

Quernhameln. 1265. Jan. 3. s. nr. CXXXI a.

 

Nos Otto, Hermannus Ludevicus et Conradus Comites de Everstein. Universis presentes litteras visuris notum esse voöumus, quod nos et heredes nostri fiduciam habemus. quod per Reverendum Patrem et Dominum nostrum Engekbertum. Archiepiscopum Coloniensem. et successores fuos, ac etiam Ecclesiam ipfam Colonienswm posisimus et debeamus in nistris juribus confoeri ipsi domino Archiepiscopo et Ecclesie Coloniensi conferimus libere et donamus proprietatem Castri nostri Euerstein majoris et centum mansos allodii adjacentes, que ab ipsoDomino nostro. et successoribus suis ac Ecclesia Coloniensi in feodo perpentuo obtinebimus tam nos, quam heredes nostri tali conditione adjecta, quod nullus heredum nostrorum sive masculus fuerit, sive femina ab ipsis Castro et mansis poterit exheredari, quin semper ad heredem proximum. devolvantur. Conserimus insuper et donamus predicto domino nostro et ecl. Coloniensi, medietatem Oppidi Querenhamele, et medietatem omnium proventuum, et omnis juris, quod in dicto oppido hactenus habuimus, tam in advocatia, quam theloneo , quam etiam officio Sculteti ibidem. sive sit allodium nostrum, sive ab Imperio vel etiam Ecclesia Mindensi descendat, tali conditione adjecta, quod si oppidum predictum, vel proventus sive jus hujusmodi contigerit in posterum.augmentari, vel meliorari, hujusmodi augmentum et emolumentum ex eo proveniens, inter nos tam nos quam nostri heredes cum ipso domino nostro et suis successoribus equaliter dividemus. Etad hec observanda ipsi domino nostro et Ecclesie Coloniensi nos et nostros heredes obligamus, et apud venerabilem patrem Episcopum Mindensem. ut suum premissis exhibeat consensum. instabimus bona fide, et ipse dominus noster Archiepiscopus, e converso nobis repromisit prose et successoribus suis nos et nostros heredes, defendere in jue nostro et tueripro posse suo in omni causa de qua juri parere volueremus et justitiam acceptare. In cujus rei testimonium et robur. perpetuum presentes litteras ipsi domino nostro et Ecclesie Coloniensi supradicte nostris sigillis contulimus roboratas Datum. ann. Dom. M. cc LXV. III non. Januarii.

Abgeschrieben aus der v. Redingshovenschen Manuscripten-Sammlung die aus 76 Folio-Bänden und 1758 an den Churfürsten v. d. Pfalz gekommen. Durch die Güte des Hrn. Oberlandesgerichts-Rathes Hecht in Halberszadt erhalten.

An den Seitenanfang