Landschaftsbeschreibung des Gebietes um Polle - Fotoübersicht
Foto-Nr. |
Beschreibung |
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Dieses Foto bietet einen Überblick über das Wesertal bei Polle mit seinem dortigen Fluss mäander im Bildhintergrund. Hier ist die Auenfläche über dem Mittelterrassenbereich zu erkennen, der sich im Mittelgrund auf der rechten Bildhälfte als Ebene abzeichnet, die als Ackerland von der dortigen Domäne (Heidbrinck) bewirtschaftet wird. Über der Bildmitte, die vom historischen Ortskern des Fleckens eingenommen wird, zeichnet sich der Prallhang des Weserflusses ab, der sich dem Mäanderbogen nach NE folgend bis zu der im Dunst liegenden Ortschaft Grave zieht. Diese liegt ebenso wie Polle - im Gegensatz zum Kartiergebiet - am Westufer auf der Mäanderaußenseite.(…) |
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Blick ungefähr vom selben Standort wie für Foto Nr. 1; nördlich des aufgelassenen Kalksteinbruchs im Wilmeröder Berg. Nach Westen in das sich langsam verengende Kerbtal des "Lonaubachs". Gut erkennbar die Neigung des Südhanges vom Tal (Grünland mit Milchkühen). Auf der linken Bildhälfte im Hintergrund ist der Nordhang des "Sonnenberges" mit „Schloss Sonnenberg", von dem aus man durch das Tal nach Osten auf die wesentlich ältere Poller Burg blickt, erkennbar. |
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Blick aus einer Eintiefung direkt unter der Nordseite des Stein- bruchs, etwas östlich der ersten beiden Standpunkte. In der Bildmitte ist die poller Burg als Orientierungspunkt erkennbar, links davon, im Bildmittelgrund, ist die dichte Busch- und Baumvegetation erkennbar, die über die beschriebene Karstgasse (s.u.) bzw. an deren Rändern emporstrebt und diese verdeckt. |
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Blick von der Nordostgrenze des aufgelassenen Kalksteinbruchs bei Polle auf das Wesertal mit dem gut erkennbaren Prallhang im Bildhintergrund, dem Gleithang im Niederterrassen- und Auenbereich östlich - im Bild rechts - wiederum mit der poller Burgruine sowie der Weserfähre als Orientierungspunkte. |
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Der Natur überlassener Abbauplatz für Kalkgestein. Gut zu erkennen ist hier die dünne Humusauflageschicht, die über dem hier schon sehr stark verwitterten Kalkgestein an die Abbruchkannte heranreicht. Die künstlichen Talwände sind sehr steil, im Bereich guten Zusammenhaltes des Kalkgesteins sind sie um 60° und mehr geneigt, im Bereich der Schuttflächen bis ungefähr 30° (maximale Schutthangneigung bei Schutt- und Bruchstückablagerungen durch Fallen und Rutschen ohne fluviatilen, marinen oder limnischen Einfluss bei denen erheblich flachere Gefalle von ca. zwei bis zweieinhalb Prozent möglich wären - vgl. u.a. Auenlehmablagerung am Gleithang des Weserufers. (…) |
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Blick auf eine sehr stark verwitterte Kalksteinwand, die schon recht deutlich den Einebnungsprozessen unterliegt. Vor der einstigen Steilwand ist dennoch der mit einem 25°-Gefalle flachere Schutthang mit seinen Bestandteilen erkennbar. Diese Bestandteile gehören hier hauptsächlich der Kies- bzw. Grobkiesfraktion an, wobei auch die Anzahl von Blöcken mit einem Äquivalenzdurchmesser von mehr als 20 cm auffällt, die erst kürzlich aus der Wand herausgelöst wurden - beispielsweise in den vorhergehenden Wintern durch Frostsprengung. |
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Weseraue am Ostufer von Polle, das hier als Gleithang herausgearbeitet ist. Hier ist die im Juni 1995 nach reichlichen Niederschlägen üppige Grasvegetation auf den Auenlehmen auszumachen, die als Weideland für Pferde genutzt wird - s. a. Foto Nr. 8. In diesem Uferbereich ist ein leichter Anstieg vom Fluss hinweg feststellbar, wobei der Neigungswinkel ca. 4° bis 5° beträgt. Die Flussufer sind hier stark anthropogen überprägt, d.h. befestigt: besonders am vom Wasser nahe des Stromstriches angegriffenen Prallhang am gegenüberliegenden Weserwestufer, das durch in Beton gegossene Blöcke abgesichert ist. |
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8 |
Nutzung des Auenbereiches auf den Auenböden über der Niederterrasse am Weserostufer bei Polle, das hier auch für Pferdezucht der Domäne Heidbrinck genutzt wird (im Bildhintergrund die Burgruine mit der Fährpassage). |
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Blick in die Gegenrichtung zu den Aufnahmen 7 und 8, nach Osten über den Gleithang an der Mäanderinnenseite der Weser. Das Gefalle in diesem Bereich nimmt nochmals gegenüber dem als Weideland genutzten Stück Auenland zwischen Ufer und Kreisstraße 32 ab. Dieser Gleithang wird in einigen Bereichen durch Eintiefungen einstiger Flussläufe differenziert, die als geringe, längliche Vertiefungen bei Hochwasserständen früh Wasser führen und trotz der intensiven Flächennutzung als Anbauflächen für zumeist Zuckerrüben im Veredlungsanbau bis heute deutlich erkennbar sind. Im Mittelgrund (Bildlängsachse) ist der Anstieg zur Mittelterrasse erkennbar (vgl. Foto Nr. 11). |
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Blick auf die sanften Wellenlinien im Gleithang, die temporären Flussläufe bei Hochwasserständen - vgl. Hochwasseraufhahmen Februar 1994 (unten). Die schwach differenzierte Linie ist relativ gut an dem Grünstreifen der Zwischenfrucht auf dem linken Bildabschnitt zu erkennen. |
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Blick in Richtung SW (zur Ortschaft Heinsen) über den Gleithang mit den bewirtschafteten Auenflächen sowie die oberen Niederterrassenreste, wobei der Terrassenanstieg zur Mittelterrasse links im Bild im Vorder- und Mittelgrund gut zu erkennen ist. Im SW, auf der gegenüberliegenden Flussseite ist die Schichtstufe des Wilmeröder-Bergs erkennbar, die vom Fluss angegriffen und zum Prallhang geformt wird. |
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Blick von der Mittelterrassenfläche auf die Flächenreste der oberen Niederterrasse sowie die Auenflächen des Gleithanges, die als Flusssedimente den Niederterrassenbereich überlagern und durch die erwähnten Eintiefungen der temporären Flussarme leicht differenziert sind sowie durch weitere Überdeckung mit Löß charakterisiert werden. Im Bildhintergrund (über der Mittellängsachse der Bildfläche) ist links im Bild, im SW, der nördliche Ausläufer des Wilmeröder Bergs sichtbar, der hier über den Häusern des poller Südrands sowie der Bundesstraße 83 liegt. Rechts im Bild, gegenüber der Wilmeröder Schichtstufe bzw. deren in der Aufnahme sichtbaren Nordteil, ist der Heimberg mit der sog. "Schwedenschanze" zu erkennen, der deutlich niedriger ist als der Wilmeröder Berg. (…) |
Foto-Nr. |
Beschreibung |
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13 a |
Orientierungs- und Treffpunkt im Kartiergebiet: Abzweig von der Kreisstraße K32 nach Reileifzen; während die K32 unter dem Kapenberg dicht am Prallhang entlang dem Weserufer nach Bevern (Ortsteil Forst) führt, wo sie auf die Bundesstraße B64, trifft die nach Stadtoldendorf, Eschershausen und Seesen oder in Gegenrichtung nach Holzminden fuhrt, leitet der Abzweig direkt durch das Kartiergebiet nach Reileifzen, von wo aus die Straße am Weserostufer nach Bodenwerder führt, um dort u.a. die B83 Richtung Hameln zu er- reichen. Im Hintergrund lässt sich am Westufer die Ortschaft Heinsen erahnen. |
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13 b |
Blick über die Mittelterrasse sowie einen Ausschnitt des Mittelterrassenanstiegs. Die Mittelterrasse dient dem Getreide- anbau. |
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14 a |
Dammartige Uferbefestigung am auslaufenden Prallhang der Weser nördlich von Heinsen, die hier am Ostufer dem Poller Mäander, der oben beschrieben ist, vorangeht. Der Damm wird hier, ähnlich wie die Deiche an der deutschen Nordseeküste, als Weideland für Schafe der Domäne genutzt. Anmerkung: Einige hundert Meter weiter südlich - sprich zur Ortschaft Heinsen hin - wurde gegen Ende dieses Sommers als Flächenausgleichsmaß- nahme einiges sich vor dem Damm flussseitig befindlichene Grünland des NT-Bereichs in der Hoffnung auf Bildung einer Fluss- aue renaturiert (in 2018 entspricht diese Fläche nicht den natürlichen Auenbereichen, wie sie im nördlich anschließenden Bereich des LSG 1995 anzutreffen waren und auch in 2018 noch bestehen;). |
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14 b |
Fortsetzung und Ende des Dammes am Prallhangende (Gegenrichtung zur Aufnahme 14a). Im Bild ist eine frische Kies- bzw. Schotterschüttung erkennbar, die als Aushub aus der Schifffahrtsrinne der Weser anfällt und zwischengelagert wird. Die Fahrrinne wird durch die Sedimentfracht des Flusses innerhalb weniger Monate verfüllt, besonders in Bereichen mit langsamer Strömung oder Gegenströmung wie hier am Beginn des Gleithanges. |
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Diese Aufnahmen stammen aus dem aufgelassenen Kalksteinbruch bei Polle in der wilmeröder Schichtstufe am Weserwestufer. Das durch Entlastungsrisse, die als Angriffslinien für die weitere Verwitterung dienen, zerklüftete Kalkgestein ist deutlich zu erkennen. Auch die ersten Einflüsse der sich ansiedelnden Vegetation sind ablesbar, wobei die beginnenden Bodenbildungsprozesse (Pedogenese) als Bodentyp der Rendzina erkennbar werden. |
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Auf diesen beiden ebenfalls im aufgelassenen Steinbruch aufgenommenen Fotos sind die verschiedenen Kalksteinschichten sehr gut erkennbar, wobei auch die unterschiedliche Widerstandfähigkeit der verschiedenen Schichten auffällt (Petrovarianz) - vgl. Beschreibung des aufgelassenen poller Kalksteinbruches in der Wilmeröder Schichtstufe. |
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19, 20, 21 |
Diese drei Bilder zeigen den Flussverlauf beim Frühjahres- hochwasser im Jahre 1994. Bild 21 zu Beginn und Bild 20 während des Maximalpegelstandes. Die Situation im Kartiergebiet VIII ist hier genau dokumentiert, die leicht differenzierten Tiefenbereiche der temporären Flussarme exakt nachgewiesen. Schlickablagerungen konnten nicht nachgewiesen werden, wahrscheinlich aufgrund der intensiven Agrarwirtschaft - vgl. Bodenanalyse zu Standort 6a und 6b. |
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22 |
Bild 22 zeigt eine Hinweistafel auf die Douglasien und ihre Geschichte der Ansiedlung in Europa, sowie ihr Alter - sie sind mittlerweile 115 Jahre alt und über 40 Meter hoch und dienen u.a. der Saatgutgewinnung. |
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Bild 22 zeigt eine Hinweistafel auf die Douglasien und ihre Geschichte der Ansiedlung in Europa, sowie ihr Alter - sie sind mittlerweile 115 Jahre alt und über 40 Meter hoch und dienen u.a. der Saatgutgewinnung. |
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Dieses Bild zeigt einen Ammoniten, den ich bei einer Geländebegehung und Untersuchung am 11.06.1995, die ich zur Vorbereitung auf die Bereichserfassung unternahm, im aufgelassenen Kalksteinbruch bei Polle in einer Kalksteinschicht entdeckte. Er kann der direkten relativen Schichtdatierung dienen. |
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K1 |
Topographisch-Morphologische-Karte Detailbereichsdarstellung des Untersuchungsbereiches |
Alle Aufgeführten Fotos: Stephan Otte, 1995 (Klicken Sie auf die Thumbs, um eine Vergrösserung zu erhalten)