Außenpolitik

Neben der inneren Verwaltung muss wohl auch die „Außenpolitik“ ein großes Maß an Zeit und Energie beansprucht haben. Innerhalb der uns zugänglichen 300 Jahre ist das politische Wechselspiel zwischen den Nachbarn recht vielgestaltig gewesen. Es waren hauptsächlich die nahen Adelsgeschlechter, die von Homburg, von Spiegelberg, von Pyrmont, von Schwalenberg, von Lippe, von Dassel und im Süden die von Itter, von Spiegel. Von Waldeck u. a.  Neben guten Beziehungen, die zu Heiraten untereinander führten, und spannungsfreien Perioden gab es kleinere und größere Querelen bis hin zu offenen Feindschaften und kriegerischen Auseinandersetzungen.

Auf der nächst höheren Ebene hatten es die Eversteiner mit den Bischöfen von Paderborn und Minden zu tun, vielleicht auch mit denen von Hildesheim und Münster, sodann mit den Erzbischöfen von Köln und Mainz und schließlich mit den Landgrafen von Hessen und den Herzögen von Braunschweig und deren Nebenlinien als weltlichen Herren. Zu diesen und den Bischöfen standen sie zumeist in einem Abhängigkeitsverhältnis als Lehnsleute.

Ihr Verhältnis zu Kaiser und reich lässt sich aus Mangel an Quellen nur schwer erschließen. Sie werden als Zeugen in Kaiserurkunden genannt. Dabei ist aber zu bedenken, dass auch die Ebersteiner Süddeutschlands gemeint sein können, so dass Verwechslungen nicht ausgeschlossen sind. – Es ist nicht wahrscheinlich, dass sie auf die große Politik Einfluss gehabt haben. Dass sie aber zeitweise mehr Ansehen als andere genossen, ergibt sich aus der Tatsache, dass Albert II., gestorben 1202, mit Richenza von Polen, verwitweter Kaiserin von Spanien seit etwa 1166 verheiratet war und Albert III., gestorben 1217, mit Agnes, einer Gräfin von Wittelsbach.

Zu erwähnen ist ferner, das Graf Otto von Everstein 1290 – 1293 als Lehnsmann des Erzbischofs von Köln das Amt des Marschalls von Westfalen innehatte.

Wenn man sich vergegenwärtigt, dass die politischen Geschäfte im wesentlichen in den Sommermonaten abgewickelt werden mussten, dass ferner allein das Zurücklegen der weiten Entfernungen viel Zeit in Anspruch nahm, dann lässt sich vermuten, dass dem Chef des Hauses Everstein mit seinen Begleitern nur wenig Muße vergönnt war, beschaulich den Ausblick von seiner Burg in das Land an der Weser zu genießen. Ihn dürfte der Stress ähnlich geplagt haben wie die Politiker unserer Tage.

Die Geschichte der Eversteiner

Die Eversteiner und ihre Zeit



Ihr Herrschaftsbereich an Diemel und Oberweser


Von Fr. Schreiber





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