Zusammenfassung

Überblicken wir noch einmal rückschauend die Geschichte der Grafen von Everstein, dann müssen wir einsehen, dass infolge der unzureichenden Quellen eine kontinuierliche Darstellung nicht möglich ist. Es lässt sich aber ein allmählicher Aufstieg und ein sich über mehr als ein Jahrhundert hinziehender Verfall erkennen. Dass die Eversteiner aus dem Dunkel der Geschichte schon auf einer gewissen Höhe heraustreten, haben sie mit anderen Geschlechtern gemeinsam. Ihre Stammburg Everstein ist bei der ersten Erwähnung bereits vorhanden. Schon zu Heinrichs d. L. sind sie mit der Grafschaft Donnersberg belehnt. Nach seinem Sturz gewinnen sie Bewegungsfreiheit, erbauen die Kogelnburg als Stützpunkt ihrer Herrschaft und stiften dort das Kloster Wormeln. Auch andere Klöster verdanken ihnen großherzige Stiftungen. An der Oberweser sichern sie ihren Machtbereich durch die Gründung der Stadt Holzminden und den Bau einer Burg am Weserübergang. Als Vögte machen sie sich in Hameln zu Herren von Stadt und Stift. Gestützt auf Allodien, Lehen, Vogteien, Gerechtsame und Gerichte beherrschen sie ihr Territorium. Ihr sozialer Aufstieg, begünstigt durch die Staufer, wird deutlich durch die Heirat eines Eversteiners mit Richenza, der verwitweten Kaiserin von Spanien. – Trotz der Erfolge sitzen ihnen immer die geistlichen Fürsten von Mainz, Paderborn und Minden im Nacken und ebenso die Landgrafen von Hessen und die Herzöge von Braunschweig.

Ihr Abstieg wird eingeleitet durch die grausame Hinrichtung des Grafen Konrad in Braunschweig. Nach dem Verlust des Rückhalts bei den Staufern gelingt es den Gegnern, ihnen Stück um Stück an Lehen, Rechten und Einflussgebieten zu entreißen. Ihre Stellung im Süden wird immer schwächer. Die Welfen drängen wieder zur Weser, erobern die Stammburg Everstein und machen sich zu Herren von Burg und Stadt Holzminden. Nach der verlorenen Schlacht bei Sedemünder werden die Grafen aus Hameln herausgedrängt. Ohne Erfolg tragen sie große Teile ihres Besitzes dem Erzbischof von Köln als Lehen an. Ihnen bleiben Polle, Ottenstein und Aerzen.

In der Schlussphase versucht Graf Hermann VII. sich des Zugriffs der Welfen auf sein Land durch einen Vertrag mit Paderborn und dann mit den Edelherren zur Lippe zu erwehren. Ohne Nachkommen, für die der Einsatz gelohnt hätte, gibt Hermann, des Kampfes müde, schließlich auf und übereignet seine Besitzungen mit der erzwungenen Verlobung seiner Tochter mit einem Welfen den Herzögen von Braunschweig. Die dreihundertjährige Geschichte einer Grafschaft erreicht damit ihr Ende.

Die Geschichte der Eversteiner

Die Eversteiner und ihre Zeit



Ihr Herrschaftsbereich an Diemel und Oberweser


Von Fr. Schreiber





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