Die Verwaltung des Eversteiner Territoriums

Wenn wir uns eine Vorstellung von der damaligen Verwaltung machen wollen, dann müssen wir uns vergegenwärtigen, dass es noch nicht eine solche Fülle von Aufgaben wie heute zu bewältigen gab. Erst allmählich sind sie immer mehr ausgeweitet worden. An erste Stelle stand vermutlich die Landesverteidigung, die Sicherung vor feindlichen Überfällen, z. B. auch durch kleinere Räuberbanden. Dazu gehörten der Bau der Burgen und ihre Erhaltung, die Sicherung der Bewaffnung und die Ausbildung der Mannschaften. Man bedenke, welche Mühe es erforderte, eine Burg zu errichten, die Gräben auszuheben, die Steine heranzuschaffen, und das alles ausgeführt in primitivster Handarbeit mit menschlicher Muskelkraft als wichtigster Energiequelle. – Man konnte auch niemanden in den Kampf schicken, der nicht mit den Waffen umzugehen wusste oder im Reiten geübt war. – Sicher gab es auch eigene kriegerische Unternehmungen vorzubereiten oder ein Lehnsherr eine kampfstarke Truppe zuzuführen.

Eine weitere wichtige Aufgabe war das Eintreiben des Zehnten und anderer Abgaben von den Untertanen, ebenso die Regelung der Hand- und Spanndienste, das Herbeischaffen von Baumaterial, von Holz u. ä. bzw. deren sachgemäße Verteilung. – Einen breiten Raum nahm die Rechtsprechung ein, die auf den verschiedensten Gerichtsplätzen, verteilt über das ganze Land, sich abspielte. Auch die Absprachen, was Termin und Uhrzeit anbetrifft, bereiteten dabei Schwierigkeiten.

Die Verwaltung von Besitztümern, die sich verstreut auf einen Raum von fast100 Kilometern in N-S-Richtung erstreckten, konnte nur mit einer größeren Zahl von Unterzentren erfolgen. Als Stützpunkte dienten die Burgen und festen Häuser – später im Land Braunschweig ersetzt durch die Ämter -, auf denen als Beauftragte des Grafen Familienangehörige, Ministerialen, Burgmänner oder Vögte schalteten. Eine ständige Erschwernis bildeten die Wege, die je nach Jahreszeit oft kaum passierbar waren und zudem durch fremde Territorien führten.

Waren die Edelherren bzw. Grafen die Herren einer Stadt, dann ergaben sich in diesen Gemeinwesen zusätzliche Verwaltungsaufgaben durch die Befestigung, durch die Ordnung von Markt-, Münz-, Brau-, Zoll- und anderen Rechten, kompliziert durch die Bestrebungen und Ansprüche der Bürger, selbst Herr im Hause zu werden.

Über alle diese näheren Umstände und Verfahren der Verwaltung erfahren wir aus Quellen sehr wenig, wir sind auf Rückschlüsse angewiesen.

Die Geschichte der Eversteiner

Die Eversteiner und ihre Zeit



Ihr Herrschaftsbereich an Diemel und Oberweser


Von Fr. Schreiber





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