Seitendirekt-wahl Kap. 1
Karten zum Thema Stadt am Roten Fluss
Kapitel 1
Seite 1 (01)
Reiseberichte: Nordvietnam - Hanoi am Roten Fluss (1)
Was erzählt der Rote Fluss?
Hanoi liegt ungefähr im Zentrum der nordvietnamesischen Ebene, die in östlicher
Richtung zur Küste des Chinesischen Meeres und der Ha Long Bay führt. Der Rote Fluss
verläuft hier mit sehr geringem Gefälle durch die Ebene. Dies ist einer der Gründe
für die zahlreichen Wasserflächen, die sich nicht nur in dieser durch den Fluss entwässerten
Ebene, sondern v. a. auch in Hanoi finden: Der Grund, auf dem die Stadt errichtet
ist, erfährt seine Drainage und Entwässerung auch in die zahlreichen, teilweise beachtlich
ausgedehnten Seen, wie beispielsweise den West Lake (Ho Tay), der in den zentralen
Verwaltungsdistrikten von Hanoi die größte Wasserfläche ausmacht. Aber auch der Kiem
See (Hoan Quiem), um den sich die Gründungslegende der Stadt rankt, ist aus Gründen
der Wasserhaltung ursprünglich als Entwässerungsanlage erhalten geblieben, wenngleich
dieser See aufgrund des zunehmenden Bevölkerungsdrucks auf Hanoi sowie die fortschreitende
Verdichtung und Urbanisierung dieses Raumes mittlerweile eine Verkleinerung erfuhr.
Hanoi wurde somit auch auf den Flussedimenten des Roten Flusses errichtet.
Durch die stark herabgesetzte Fließgeschwindigkeit des Flusses erfolgt eine erhebliche
Ablagerung und Sedimentation von feinkörnigem Material, das im Oberlauf des Flusses
sowie bei seinem Lauf durch die Ebene flussaufwärts von Hanoi nach Erosion durch
den Fluss aufgenommen und weitertransportiert wird. Während der niederschlagsreichsten
Jahreszeit, der Regenzeit, die hier zwischen Anfang Mai und Mitte Oktober das dann
deutlich humide Klima bestimmt, erreicht die Erosionsfracht wie auch der Pegelstand
des Flusses ein Maximum. Die verschiedenen Wasserstandsbereiche sind am Ufer des
Roten Flusses deutlich erkennbar. Das Klimadiagramm für Hanoi gibt hier einen Aufschluss
über die entsprechenden Verhältnisse sowie die deutlichen Niederschlagsmengen während
der Sommermonate.
Durch die stark herabgesetzte Fließgeschwindigkeit des Flusses erfolgt eine erhebliche
Ablagerung und Sedimentation von feinkörnigem Material, das im Oberlauf des Flusses
sowie bei seinem Lauf durch die Ebene flussaufwärts von Hanoi nach Erosion durch
den Fluss aufgenommen und weitertransportiert wird. Während der niederschlagsreichsten
Jahreszeit, der Regenzeit, die hier zwischen Anfang Mai und Mitte Oktober das dann
deutlich humide Klima bestimmt, erreicht die Erosionsfracht wie auch der Pegelstand
des Flusses ein Maximum. Die verschiedenen Wasserstandsbereiche sind am Ufer des
Roten Flusses deutlich erkennbar. Das Klimadiagramm für Hanoi gibt hier einen Aufschluss
über die entsprechenden Verhältnisse sowie die deutlichen Niederschlagsmengen während
der Sommermonate.
Die Panorama-Aufnahmen am oberen und unteren Bildrand entstand während meines Ausflugs
an das Ufer des Roten Flusses am elften Februar um 14:21h. Diese Aufnahme habe ich
als Panorama aus neun Einzelaufnahmen zusammengefügt. Mein Standort bei der Fotografie
befindet sich innerhalb jenes Bereichs, der während der fortgeschrittenen Regenzeit
– etwa Ende August, September bis Ende Oktober - regelmäßig durch den Fluss überflutet
wird. Während der trockneren Wintermonate, wenn die Pegelstände fallen, wird auch
dieser Bereich durch den Fluss freigegeben. Dann erfolgt hier der Anbau von unterschiedlichen,
für den Verzehr gedachten Agrarprodukten. Auf einigen der Fotos sind auch einige
Lastträgerinnen erkennbar. Diese transportierten an diesem Tag beispielsweise Bohnen
und Ananas, die sie in den angrenzenden Stadtteilen verkaufen oder weiter verteilen.
Die agrarische Nutzung dieser Überflutungsbereiche zeigt einerseits, wie
hoch der Bevölkerungsdruck innerhalb Hanois bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch
zu sein scheint, da die geernteten Produkte sofort in der Stadt oder auf den Märkten
der Stadt verkauft werden. Er zeigt auch, dass Teile der Bevölkerung in der Haupt-
und zweitgrößten Stadt des Landes bis zum heutigen Zeitpunkt bei der Erzielung ihres
Lebensunterhalts und der Sicherung ihres Einkommens auf die agrarische Tätigkeit
in der Metropole angewiesen sind.
Der Anbau, die Kultivierung sowie die Ernte erfolgen in dem Bereich, den
ich hier besuchte, in Handarbeit. An einigen Anbauflächengrenzen sind sogar deutlich
die Spatenstiche zu erkennen, die hier in rein manueller Tätigkeit gesetzt worden
sind. Auch der Transport der geernteten Produkte erfolgt rein manuell mithilfe der
traditionellen Tragegeschirre, wobei an den Enden eines Last- oder Tragebalkens zwei
Körbe mit den Produkten eingehängt werden, der Balken über Nacken und Schultern angehoben
und geschleppt werden kann. Eine Tätigkeit die sehr anstrengend ist, zumal an einem
subtropisch feucht-heissen Tag wie diesem Mittwoch, an dem die Temperaturen knapp
dreißig Grad Celsius erreichen und die relative Luftfeuchtigkeit irgendwo zwischen
80% und 90% liegt.
Auch hier wird Ernte- und Lasttransportarbeit ausschließlich von Frauen durchgeführt,
die die Waren darauf in der Stadt verkaufen. Zwei junge Frauen – etwa Mitte 20 –
setzten die Tragekörbe vor dem steilen Anstieg auf die hier höchste Flussterrasse
für einige Minuten ab, um sich zu erholen: Sie hatten ihre Produkte aus einem Bereich
auf der untersten Terrasse in direkter Ufernähe aufgenommen und die ca. 200m bis
zu diesem Anstieg geschleppt. Nach der kurzen Verschnaufpause setzten sie ihren beschwerlichen
Weg weiter fort. Zum Schutz vor der Sonne trugen beide Trägerinnen den typischen
großen „China“- oder Stroh-Hut, der hier einen sehr guten Schutz vor der Sonne bietet.